Pressemitteilung.

Zentrale Position in der Einsatzleitung des Kreises Ahrweiler wohl teilweise unbesetzt

Steinbach: „Das könnte weiteres Puzzleteil sein, warum die Flut gerade im Kreis Ahrweiler so verheerende Folgen haben konnte“

In der gestrigen Sitzung des Untersuchungsausschusses „Flutkatastrophe“ hat sich angedeutet, dass eine der wichtigsten Positionen in der Technischen Einsatzleitung (TEL) des Kreises Ahrweiler während der Nacht der Flutkatastrophe - insbesondere in den entscheidenden Stunden - offenbar nicht durchgehend besetzt war. Es handelt sich um die Position S2.

„Diese Erkenntnis kann ein weiteres sehr wichtiges Puzzleteil dazu sein, warum die Flut gerade im Kreis Ahrweiler so verheerende Folgen haben konnte und warum es offensichtlich so lange in der Nacht in der TEL kein realistisches Lagebild gab“, sagte der Obmann der SPD-Landtagsfraktion, Nico Steinbach. „Denn zu den Aufgaben der Position S2 gehört unter anderem die Lageaufstellung, also die Beschaffung sowie das Aus- beziehungsweise Bewerten von Informationen, insbesondere im Wege von Erkundungen. Genau das hat im Kreis Ahrweiler wohl schlecht funktioniert.“

Außerdem ist der S2 für das Melden an vorgesetzte sowie das Unterrichten nachgeordneter Stellen und der Bevölkerung zuständig. „Auch das hat, nach allem was wir wissen und gestern gehört haben, in der Flutkatastrophe im Kreis Ahrweiler zumindest zeitweise kaum bis gar nicht funktioniert. Das Defizit an dieser Position könnte einer der Gründe sein, warum auch der Informationsfluss an die übergeordnete ADD offenbar nicht angemessen war“, so Steinbach.

Des Weiteren gehören zu den Aufgaben der Position S2 unter anderem die sogenannte Lagedarstellung (Führen von Lagekarte und Einsatzübersichten sowie das Vorbereiten von Lagebesprechungen und -meldungen) und die Dokumentation des Einsatzes. „Warum die Position im Kreis Ahrweiler wohl nicht durchgehend besetzt war und warum das bei den Nachfragen im Untersuchungsausschuss von keinem der gestern vernommenen Zeugen ausgesprochen wurde, ließ sich nicht abschließend beantworten“, so Steinbach. „Allerdings könnte diese Erkenntnis ein Schlüssel sein, warum es zu den Versäumnissen im Ahrtal kam.“

 


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