Pressemitteilung.

Untersuchungsausschuss „Flutkatastrophe“ befragt Brand- und Katastrophenschutzinspekteure

 

„Die Erkenntnisse aus den bisherigen heutigen Befragungen sind weitere Mosaiksteine in dem sich abzeichnenden Gesamtbild, dass es im Landkreis Ahrweiler nicht nur während der Flutkatastrophe, sondern auch zuvor zu entscheidenden Versäumnissen gekommen sein dürfte. Das betrifft insbesondere die Person des damaligen Landrats.“ Dieses Zwischenfazit zieht Nico Steinbach, Obmann der SPD-Landtagsfraktion im Untersuchungsausschuss „Flutkatastrophe“.

„Wir haben von den Brand- und Katastrophenschutzinspekteuren der betroffenen Kreise bisher drei entscheidende Aussagen gehört. Erstens: Für die Einsatzleitung bei Katastrophen wie der Flutnacht kommt es elementar auf sehr gute Ortskenntnisse an. Deswegen ist es entscheidend, dass die Verantwortung vor Ort liegt. Zweitens: Für die Bewältigung solcher Ereignisse und richtige Entscheidungen ist es unabdingbar, dass die vor Ort politisch Verantwortlichen - in diesem Fall die Landräte - eng eingebunden sind. Und drittens: Jeder Wechsel einer Einsatzleitung ist mit Reibungsverlusten verbunden. Auch das darf bei der Bewertung nicht vergessen werden.“

Vor diesem Hintergrund ergeben auch die heutigen bisherigen Befragungen in Kombination mit den bereits vorliegenden Erkenntnissen ein fatales Bild, führte Steinbach aus: „Eine ausreichende Erreichbarkeit des Landrats im Kreis Ahrweiler war in der Katastrophennacht offenbar nicht gegeben. Ureigene Aufgaben im Katastrophenschutz wurden schon vorher wegdelegiert. Fortbildungen quasi vor der Bürotür des Landrats wurden nicht besucht. Vorliegende Warnungen wurden im Kreis Ahrweiler wohl auch deshalb nicht oder erst sehr spät in notwendige Handlungen umgesetzt. All das könnte auch dazu geführt haben, dass essenziell wichtige Informationen aus dem Kreis Ahrweiler in der Nacht nicht alle wichtigen Stellen erreicht haben. Das wird der Untersuchungsausschuss in den kommenden Sitzungen prüfen müssen. Denn wie sagte einer der bereits befragten Experten sinngemäß: Wird vor Ort nicht sofort gehandelt, rennt man den Ereignissen hinterher.“


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