Pressemitteilung.

Untersuchungsausschuss befragt kommunale Zeugen zur Flutkatastrophe

Steinbach: „Vergleich zeigt mögliche Versäumnisse im Kreis Ahrweiler auf“

Der Untersuchungsausschuss „Flutkatastrophe“ hat heute Zeugen aus den Kreisen Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich sowie der Stadt Wittlich und der Verbandsgemeinde Wittlich-Land zu den Geschehnissen vor und in der Flutnacht vom 14. Juli 2021 vernommen.

„Damit ist die Befragung der von der Flutkatastrophe betroffenen Kreise außer dem Kreis Ahrweiler für uns abgeschlossen. Und es ergibt sich ein klares Bild, das heute bekräftigt wurde: Der Vergleich dieser Aussagen mit dem bisherigen Wissen über die Bewältigung der Flutkatastrophe durch den Kreis Ahrweiler zeigt klar die möglichen dortigen Versäumnisse auf. So wurden in den befragten Kommunen zum allergrößten Teil frühzeitig Vorkehrungen getroffen, die vom Land vorliegenden Warnungen beachtet und entsprechend umgesetzt. Ganz zentral ist, dass die kommunalpolitisch für den Katastrophenschutz Verantwortlichen durchweg eng an den Einsätzen beteiligt waren und den Einsatzkräften zur Seite standen. All das steht teils im krassen Gegensatz zu dem, was wir bisher über den Kreis Ahrweiler und die Rolle des damaligen Landrats erfahren haben. Warum das so war und inwieweit dies dazu führte, dass die Flutkatastrophe dort ein so verheerendes Ausmaß hatte, wird Gegenstand kommender Befragungen sein“, bilanziert SPD-Obmann Nico Steinbach.

„Die heutige Befragung zeigt unter anderem, wie gut beispielsweise der Kreis Bernkastel-Wittlich vorbereitet war und reagiert hat“, führte Steinbach aus. „Der Katastrophenschutz war am Morgen des 13. Juli alarmiert, der Krisenstab frühzeitig eingerichtet. Die sogenannten Verklausungen - Aufstauungen an Brücken - wurden nach einem vorbereiteten Konzept beseitigt, um das Entstehen einer Flutwelle zu verhindern. Darüber hinaus berichtete der in der Nacht für den Kreis vor Ort befindliche Erste Beigeordnete Alexander Licht, dass seine Präsenz in der Technischen Einsatzleitung unter anderem für Entlastung des Brand- und Katastrophenschutzinspekteurs sorgte. Auch das ein gravierender Unterschied zu dem, was wir über den Kreis Ahrweiler wissen.“

Zur Befragung des Kreises Trier-Saarburg sagte Steinbach: „Auch hier hat die konzentrierte Arbeit und die gute Einschätzung der Lage vor Ort auf Ebene der zunächst zuständigen Gemeinden und später dann des Landkreises dazu geführt, dass Alarmstufen früh und konsequent ausgelöst wurden und die Bevölkerung Informationen auf verschiedenen Kanälen erhalten hat. In der Folge kam es zwar auch hier zu gravierenden Schäden und dramatischen Gefährdungen für die Anwohner, ein katastrophales Ausmaß wie im Kreis Ahrweiler hatte die Flut hingegen nicht.“


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