"Mit großer Traurigkeit hat die SPD-Fraktion den Tod von Karl Kardinal Lehmann aufgenommen", erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Schweitzer.
"Viele Abgeordnete haben Kardinal Lehmann in den vergangenen Tagen mit Gebeten auf seiner letzten irdischen Reise begleitet. Dass er nun von uns gegangen ist, stimmt traurig, lässt uns aber auch an die vielen guten Gespräche, an die Impulse und Taten von Karl Lehmann erinnern. Er, der fast 33 Jahre Bischof von Mainz war, hat das Bistum, die Landeshauptstadt und auch Rheinland-Pfalz geprägt. Über Jahrzehnte war er in Deutschland das Gesicht einer menschennahen, positiven und gut gelaunten Kirche. Karl Kardinal Lehmann vereinte wie kein anderer unterschiedliche Eigenschaften: Er war ein Intellektueller und großer Theologe, er war nahbar, humorvoll und nah bei de Leut. Er war liberal, Werte orientiert und nie beliebig."
Schweitzer sagt: "Lehmann kämpfte konsequent für seine Haltungen: Trotz starkem Gegenwird setzte er sich als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz lange dafür ein, dass die katholische Kirche in Deutschland weiterhin die Schwangerschaftskonfliktberatung mit Schein-Ausstellung anbieten dürfe. Als ihr das schließlich vom damaligen Papst Johannes Paul II verboten wurde, gestand er seine Niederlage ein - und wurde dennoch nie verbittert. Karl Kardinal Lehmann wirkte weiterhin an prominenter Stelle für die katholische Kirche und genoss weltweit Ansehen. Er war Vordenker und Wegbereiter der Annäherung der katholischen und evangelischen Kirche - als bisher erster und einziger Katholik erhielt er die Martin-Luther Medaille der Evangelischen Kirche in Deutschland für seine einzigartigen Verdienste um die Ökumene. Die SPD-Fraktion trauert um Karl Kardinal Lehmann."