Auf Antrag der SPD-Landtagsfraktion haben sich heute der Wissenschaftsausschuss sowie der Ausschuss für Frauenförderung und Gleichstellung mit der Bilanz des Professorinnenprogramms der Landesregierung befasst. Dazu erklären Johannes Klomann, wissenschaftspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, und Jaqueline Rauschkolb, gleichstellungspolitische Sprecherin:
„Obwohl ebenso viele Frauen wie Männer studieren und sogar mehr Frauen die Hochschule mit einem akademischen Abschluss verlassen, ist die gläserne Decke für viele Wissenschaftlerinnen noch Realität. Dies gilt in besonderem Maße für die akademischen Spitzenpositionen. So ist der Anteil von Wissenschaftlerinnen an der Professorenschaft nach wie vor gering. Viele Akademikerinnen verlassen nach der Promotion die Wissenschaft. Hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen und enormes Forschungspotenzial gehen damit für den Wissenschaftsstandort Rheinland-Pfalz verloren. Ziel des Professorinnenprogramms der Landesregierung ist es, den Anteil von Frauen in den Spitzenfunktionen der Wissenschaft schrittweise zu erhöhen. Wie Staatssekretär Salvatore Barbaro heute in den Ausschüssen berichtete, zeigt das Programm Wirkung: Seit dem Start des Programms im Jahr 2007 wurden 32 Professuren mit Frauen besetzt. In den vergangenen 15 Jahren hat sich der Anteil der Professorinnen an rheinland-pfälzischen Hochschulen zudem mehr als verdoppelt: Im Jahr 2000 betrug ihr Anteil noch 10,5 Prozent, im Jahr 2016 waren 21,4 Prozent der Professoren Frauen“, erklärt Rauschkolb.
„Der Erfolg des Programms fußt auf einer klugen Doppelstrategie: Durch eine direkte Anschubfinanzierung wird die Erstberufung von Professorinnen gefördert. Gleichzeitig setzt die Landesregierung auf die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und investiert in die Verbesserung der gleichstellungspolitischen Strukturen an den Hochschulen. Nach den beiden bereits abgeschlossenen Förderrunden ist die dritte Programmphase 2018-2022 am 1. Januar 2018 gestartet. Für die Förderung von Wissenschaftlerinnen sind mehr Mittel als je zuvor eingeplant, insgesamt sollen 5,7 Millionen Euro für die dritte Förderperiode des Professorinnenprogramms bereitgestellt werden“, so Klomann.