Pressemitteilung.

Fast Verdreifachung bei Kerosin-Regen - Rheinland-Pfalz besonders betroffen

Schweitzer: Weitgehende Studie ist unumgänglich

Anlässlich der heute bekannt gewordenen Zahlen zum Kerosinablassen (das sogenannte fuel dumping) im vergangenen Jahr erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Schweitzer:

„Es ist besorgniserregend, dass immer mehr Treibstoff über Rheinland-Pfalz abgelassen wird: Während es der Deutschen Flugsicherung zufolge 2015 noch knapp 130 Tonnen waren, hat sich die Zahl auf knapp 380 Tonnen im vergangenen Jahr fast verdreifacht. Gleichzeitig ist bekannt geworden, dass rund zwei Drittel des 2017 in Deutschland abgelassenen Treibstoffs in Rheinland-Pfalz aus den Maschinen geleitet worden ist. All dies belegt eindrucksvoll: Es muss endlich eine fundierte neue Studie über die Auswirkungen des Treibstoffschnellablassen und die Gesundheitsrisiken erarbeitet werden. Eine solche Expertise muss wissenschaftlich tiefgehend sein und auf tatsächlichen Messungen in Reinland-Pfalz beruhen. Nur so können belastbare Aussagen über die möglichen Auswirkungen auf Menschen und Umwelt gemacht werden. In Zeiten, in denen der Kerosin-Regen zunimmt, haben die Bürgerinnen und Bürger ein Anrecht auf wissenschaftliche Bewertungen.“

Schweitzer sagt: „Den aktuellen Verkehrsprognosen zufolge wird der Flugverkehr in den folgenden Jahren und Jahrzehnten stetig zunehmen. Dadurch werden voraussichtlich häufiger Flugzeuge in Notsituationen geraten und nach aktuellem Stand der Technik vermehrt Treibstoffschnellablässe vorkommen. Wie vergangenes Jahr in einer Anhörung des rheinland-pfälzischen Landtags deutlich wurde, können aber womöglich mittel- und langfristig neue Ablass-Vorrichtungen an Flugzeugen entwickelt werden, so dass Kerosin weniger schädlich in die Luft gegeben werden kann. Es ist an der Zeit, dass die Industrie Vorschläge macht, welche neuen technologischen Möglichkeiten bestehen oder entwickelt werden können.“

Schweitzer betont: „Kurzfristig muss eine Meldekette zu den Kerosinablassfällen eingerichtet werden. Die Bürgerinnen und Bürger sowie die Landesbehörden müssen sich informieren können, wann und wieviel Kerosin aus zivilen und militärischen Flugzeugen geleitet wird. Die bisherige Praxis, wonach die Deutsche Flugsicherung (DFS) nur das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung und das Bundesministerium informiert, ist ganz und gar nicht ausreichend. Es darf nichts verheimlicht werden.“


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