Die Enquete-Kommission „Zukunftsstrategie zur Katastrophenvorsorge“ hat sich heute mit den Themen öffentliche Schutzräume und Evakuierungen sowie Warnsysteme und -mittel befasst.
„Die Ausführungen und Stellungnahmen der Experten haben unter anderem gezeigt, wie entscheidend die Vorwarnzeit ist, die bei den aktuellen Herausforderungen immer häufiger sinkt. Gerade bei Sturzfluten kann sie laut Experten mitunter nur wenige Stunden betragen. Es ist eine der Aufgaben der Enquete-Kommission, dies für bestehende und künftige Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen und entsprechende Empfehlungen daraus abzuleiten“, sagte Benedikt Oster, Landtagsabgeordneter der SPD-Fraktion und Mitglied der Enquete-Kommission.
Im Detail habe sich auch gezeigt, dass Schutzkonzepte wie Bunker mit Blick auf Extremwetterereignisse nicht oder kaum geeignet sind. „Es bedarf flexiblerer Schutzräume“, sagte Oster. „Eine Lösung kann unter anderem in der Nutzung bestehender Räume wie Schulen oder Sporthallen als Multifunktionsräume liegen.“
Mit Blick auf Evakuierungen und vor allem Räumungen gelte es zu bedenken, dass diese laut Experten immer auch ein Gefährdungspotenzial mit sich bringen. So kann es unter anderem zu Panikreaktionen kommen. „Außerdem werden gerade bei größeren betroffenen Gebieten viele Einsatzkräfte gebunden“, so Oster. Auch dies gelte es für zukünftige Konzepte zu berücksichtigen.
„Das Land engagiert sich breitflächig, beispielsweise durch Einführung und Ko-Finanzierung von KATWARN, Unterstützung für Kommunen beim Warnsystem MoWas, Schulungen und Projekte“, bilanzierte Oster die Stellungnahmen. „Auch bei den Sirenen fördert das Land. Dabei wird unter anderem im Ahrtal der Aufbau eines Sirenennetzes priorisiert. Zu klären, inwieweit dies für andere Regionen exemplarisch sein kann, ist auch Aufgabe der Enquete-Kommission.“