Pressemitteilung.

Teuber: „Fokus muss weiterhin auf Stärkung der Kernkompetenzen bei Grundschülerinnen und –schülern liegen“

Anhörung zu IQB-Studie

Im Bildungsausschuss des Landtags hat heute eine Anhörung mit zahlreichen Expertinnen und Experten zum IQB-Bildungstrend 2021 stattgefunden. Das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) hatte im Auftrag der Kultusministerkonferenz zum dritten Mal untersucht, inwieweit Viertklässlerinnen und -klässler die bundesweit geltenden Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz in den Fächern Deutsch und Mathematik erreichen.

Sven Teuber, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, erklärte im Anschluss: „Die große Mehrheit der Expertinnen und Experten hat deutlich gesagt, dass es in den Grundschulen darauf ankommt, die Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen weiter zu fördern. Es ist daher zu begrüßen, dass die erprobten und etablierten Lern- und Diagnoseprogramme ,Lesen macht stark‘ und ,Mathe macht stark‘ in Rheinland-Pfalz schon eingesetzt werden und in Zukunft an allen Grundschulen des Landes eingesetzt werden sollen. Als SPD-Fraktion werden wir die Anhörung in den kommenden Wochen intensiv auswerten. Unser Ziel bleibt dabei klar: Der Anteil an Schüler*Innen, die die Mindeststandards nicht erreichen, muss kontinuierlich reduziert werden.“

Bei der Anhörung im Ausschuss hatte Professorin Petra Stanat, Direktorin des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen, erklärt, dass 2021 nur in Rheinland-Pfalz und zwei weiteren Bundesländern keine signifikanten Verschlechterungen gegenüber früheren Studien gemessen worden seien; in den weiteren Bundesländern seien die Ergebnisse teils deutlich schlechter ausgefallen als 2016. Stanat lobte, dass in Rheinland-Pfalz eine gleichmäßig hohe Schulzufriedenheit der Kinder mit und ohne Zuwanderungshintergrund bestehe.

Felicitas Thiel, Professorin für Schulpädagogik und Schulentwicklungsforschung, betonte, dass im Primarbereich eine starke Konzentration auf die Fächer Deutsch und Mathe sinnvoll sei, weil die dort erworbenen Kompetenzen die Basis für den künftigen Bildungsweg darstellten. Es sei zentral auf den Dreischritt „Diagnose, Förderung und Evaluation“ zu setzen. Rheinland-Pfalz beschreite diesen Weg bereits zum Teil und solle daran festhalten.

Die Leiterin des Pädagogischen Landesinstituts, Birgit Pikowsky, ergänzte, dass neben den Basiskompetenzen auch die Förderung der sozial-emotionalen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler wichtig sei. Insbesondere nach der Corona-Pandemie sei in Studien festgestellt worden, dass Schüler*Innen deutliche psychische Belastungen bis hin zu psychischen Störungen aufwiesen. Es gehe darum, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, Lernrückstände aufzuholen und ein Klassen- und Schulklima zu schaffen, in dem sich alle an Schule Beteiligten gut aufgehoben fühlen und konstruktiv arbeiten können. Dabei brauche es die begonnene Strategie, einen langen Atem und keinen Aktionismus.

Die GEW strich heraus, dass es erfreulich sei, dass die Viertklässlerinnen und -klässler 2021 trotz pandemiebedingter Einschränkungen mit ihrer Schule größtenteils zufrieden seien und sich gut in ihrer Klasse integriert fühlten. Gleichzeitige regte die Gewerkschaft an, den Herausforderungen durch mehr und gut qualifiziertes Personal zu begegnen, das aber auch gezielter nach den individuellen Herausforderungen an der jeweiligen Schule zugeteilt werden solle.


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