„In kaum einem anderen Bundesland ist die Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit so hoch wie in Rheinland-Pfalz, in kaum einem anderen Bundesland hängt der Zugang zu bester Bildung so wenig von den Voraussetzungen der Eltern ab wie bei uns: Das sind die Kernaussagen einer neuen Studie des ifo-Instituts, die uns Bestätigung und Ansporn sind, unseren Weg der Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder im Land fortzusetzen und zu intensivieren.“
Mit diesen Worten kommentiert Sven Teuber, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, die Ergebnisse der heute vorgestellten Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität München (ifo-Institut), die die Bildungschancen im Vergleich der Bundesländer untersucht hat.
Für die Studie wurde die Wahrscheinlichkeit eines Gymnasialbesuchs für Kinder mit „niedrigerem Hintergrund“ (weder ein Elternteil mit Abitur noch oberes Viertel der Haushaltseinkommen) mit der für Kinder mit „höherem Hintergrund“ (mindestens ein Elternteil mit Abitur und/oder oberes Viertel der Haushaltseinkommen) verglichen. Daraus berechneten die Forscherinnen und Forscher Werte zur Chancendifferenz und zum Chancenverhältnis – in beiden Kategorien gehört Rheinland-Pfalz zur bundesweiten Spitze. Mit der zweitniedrigsten Chancendifferenz liegt Rheinland-Pfalz lediglich hinter Mecklenburg-Vorpommern, beim Chancenverhältnis fährt Rheinland-Pfalz das bundesweit drittbeste Ergebnis hinter Berlin und Brandenburg ein.
„Salopp formuliert zeigt sich anhand der Daten: In Sachen Bildungsgerechtigkeit sind wir in Rheinland-Pfalz die Besten im Westen. Die Zahlen zeigen aber auch, dass wir noch einen Weg vor uns haben, um die vergleichsweise hohe Bildungsgerechtigkeit weiter auszubauen“, sagte Teuber. „Die Studie gibt dabei Hinweise, welche Förderpunkte Rheinland-Pfalz einen Spitzenplatz eingebracht haben und zum weiteren Ausbau beitragen können. Dazu gehört unter anderem die Stärkung von Schulen, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern in sogenannten Brennpunkten, wie wir sie bisher vor allem mit dem Programm „S4“ erfolgreich betrieben haben und nun mit dem Startchancenprogramm von Bund und Ländern fortsetzen. Denn das Ziel unserer parlamentarischen Arbeit ist und bleibt klar: Bildungserfolg darf nicht vom Zufall oder dem Geldbeutel der Eltern abhängen. Dass die Forschung erneut zeigt, dass es das bei uns so wenig tut, ist ein Erfolg, für den ich mich auch bei unserer engagierten Schulfamilie im Land bedanken möchte.“
Hintergrund:
Ein Abstract des ifo-Instituts zur Studie mit Ergebnissen, Details und Kennzahlen finden Sie hier zum Download: https://www.ifo.de/DocDL/sd-2024-05-ungleiche-bildungschancen-woessmann-etal.pdf