Pressemitteilung.

SPD-Fraktion informiert sich in Wäldern über Klimaschäden

Schweitzer: Klöckner muss bei Waldgipfel endlich liefern

Die SPD-Landtagsfraktion hat sich an diesem Mittwoch im Pfälzerwald, im Hunsrück und in Koblenz zur aktuellen Situation in den Wäldern informiert. Hierzu erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Schweitzer:

„Die Wälder in Deutschland und Rheinland-Pfalz stehen aufgrund der Dürre, der Hitze, zunehmender Stürme und der Borkenkäfer stark unter Stress. Viele Bäume sind bedroht oder schon abgestorben – auch wenn die Lage regional sehr unterschiedlich ist. Die Ampel-Koalition setzt mit hohen finanziellen Zuweisungen einen deutlichen Schwerpunkt auf den Wald; Landesforsten Rheinland-Pfalz und die Gemeinschaftsforstämter leisten mit ihrer Kompetenz Großes.“

Schweitzer betont mit Blick auf den heutigen Waldgipfel von Bundesministerin Julia Klöckner: „Die Ministerin hat bisher keine Zukunftsstrategie für den Wald dargelegt und viel zu wenig Mittel versprochen und bereit gestellt. Folgendes ist nun wichtig: Zum einen muss beim Aufforsten auf widerstandsfähige, naturnahe Wälder gesetzt werden. Schnell wachsende Mono-Kulturen-Wälder helfen uns im Kampf gegen den Klimawandel nicht weiter. Zum anderen müssen deutlich mehr Bundesmittel für die kommunalen und privaten Wälder zur Verfügung gestellt werden. Der Bund sollte überdies auf europäischer Ebene darauf drängen, dass ein Soforthilfeprogramm für die europäischen Wälder in Höhe von 500 Millionen Euro aufgelegt wird. Es könnten etwa im Rahmen der Gemeinsamen europäischen Agrarpolitik Mittel zur Beseitigung von Schadholz, zum Aufbau eines klimarobusten Waldes und zur Einrichtung eines zeitlich begrenzten Holzmarktstabilisierungsfonds bereitgestellt werden.“

Der forstpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Nico Steinbach, ergänzt: „Dass die Landesregierung mit den kommunalen Spitzenverbänden und den privaten Waldbesitzern bereits konkrete Hilfen vereinbart hat, ist sehr zu begrüßen. Pragmatische Hilfen für die Waldbesitzer wie die Reduzierung der Revierdienstkosten für den Körperschaftswald sind wichtige Maßnahmen, die vor Ort die kommunalen Forstbetriebe entlasten und Freiräume für Investitionen in Waldumbau und Aufforstung schaffen. Auch die Zusicherung, höhere Bundesmittel anteilig mitzufinanzieren, ist genau richtig. Rheinland-Pfalz hat sich überdies schon vergangenes Jahr dafür eingesetzt, über den GAK-Rahmenplan mehr Mittel für die Schadensbeseitigung und die Anpassung der Wälder an die Klimawandelfolgen zur Verfügung zu stellen.“

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Fraktion vor Ort“ besuchten die Abgeordneten, Ministerinnen und Minister sowie Staatssekretärinnen und Staatssekretäre Waldgebiete in Rheinland-Pfalz. An drei Standorten – den Forstämtern Koblenz, Saarburg sowie Donnersberg/Kirchheimbolanden – wurden sie von Mitarbeitern und Leitungspersonen von Landesforsten durch den Wald geführt und über den Zustand von Buchen, Eichen, Fichten und den anderen Baumarten informiert. Im Forstamtsbezirk Saarburg wurden den Abgeordneten bedrückende Waldbilder präsentiert, in denen viele Bäume wegen Dürre und dem Borkenkäfer-Befall teils massiv geschädigt sind. Im Donnersbergkreis besuchten die Abgeordneten einen unbewirtschafteten Mischwald; auch dort sind Teile, unter anderem über 100 Jahre alte Eichen, massiv bedroht. In Koblenz zeichnet sich die Situation dadurch aus, dass Alt-Buchen, teilweise über 160 Jahre alt, reihenweise absterben.


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