Pressemitteilung.

Gerechten und angemessenen Umgang mit kolonialem Erbe finden

In ihrer ersten Sitzung berät die neu gegründete Kultur-Ministerkonferenz heute unter anderem über den Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten. Dazu erklärt die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Giorgina Kazungu-Haß:

„In vielen Museen lagern heute noch ungezählte Exponate und Sammlungsgegenstände aus kolonialen Kontexten. Es ist längst überfällig, dass die Kunst- und Kulturgegenstände, die während der deutschen Kolonialzeit und der Weltkriege als Raub- und Beutekunst den Weg in deutsche Sammlungen fanden, in ihre Herkunftsländer zurückgeführt werden. Ein wichtiger erster Schritt ist, dass die Frage der Besitzrechte an kolonialen Kunstgegenständen in den öffentlichen Fokus gerückt ist. Wie bekannt wurde, beraten die Kulturministerinnen und Kulturminister der Länder heute erste Eckpunkte zum Verfahren mit kolonialen Kunst- und Kulturgütern. Um die Voraussetzungen für einen gerechten und angemessenen Umgang mit dem kolonialen Erbe in deutschen Museen zu schaffen, braucht es mehr Transparenz darüber, welche kolonialen Kunst- und Kulturschätze in deutschen Museen, Sammlungen und Archiven lagern. Diese müssen vollständig in Inventarlisten erfasst und wissenschaftlich dokumentiert werden. Ziel muss die vollständige Rückgabe der Raubkunst an die Ursprungsländer oder auch die regelgerechte Verleihung dieser Exponate sein.“


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