Auf Antrag der CDU-Fraktion hat sich der Haushalts- und Finanzausschuss in seiner heutigen Sitzung mit der finanziellen Situation des Staatstheaters Mainz befasst. Christoph Kraus, Abteilungsleiter Kultur im zuständigen Wissenschafts- und Kulturministerium, hat die aktuelle Erfolgsgeschichte des Theaters dargestellt. Dazu erklärt Manfred Geis, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion: „Intendant Markus Müller und dem ganzen Team des Theaters ist es gelungen, die Besucherzahlen deutlich zu steigern und viele, auch junge Menschen als Besucher zu gewinnen. Müller und sein Team haben auch durch partizipative und integrative Projekte, durch kreative Maßnahmen der kulturellen Bildung in Kooperation mit Schulen und anderen Bildungsträgern eine breite Verankerung in der Region geschaffen. Aktuelles Beispiel ist das gerade höchst erfolgreich laufende Festival „Grenzenlos Kultur“ in Verbindung mit der Lebenshilfe.“
Geis betont: „Diese Entwicklung macht sich auch in der positiven wirtschaftlichen Situation des Hauses bemerkbar, auch die Besucherzahlen sind im Vergleich zur vorangegangenen Spielzeit um 11,01 Prozent angestiegen. Christoph Kraus konnte berichten, dass die beiden Gesellschafter Stadt und Land in der Spielzeit 2015/2016 die Betriebskostenzuschüsse jeweils um 750.000 Euro erhöht haben, womit ein Großteil der hierdurch aufgelaufenen Defizite der Vergangenheit kompensiert werden konnten. 500.000 Euro musste das Theater selbst erwirtschaften durch Einsparungen oder zusätzliche Einnahmen im Bereich Sponsoring und Spenden; dies ist auch gelungen. Auch für die jetzt begonnene Spielzeit haben die Gesellschafter die Erhöhung um jeweils 750.000 Euro beibehalten, sodass der Betriebskostenzuschuss insgesamt bei 23.263.000 Euro liegt. Dieser wird jeweils hälftig von Land und Stadt aufgebracht.“
Geis erläutert: „Die Haushalte und Wirtschaftspläne aller Theater sind in hohem Maße von Personalkosten geprägt – sie machen rund 70 bis 80 Prozent aus. In Mainz mit seinen planmäßig rund 330 festangestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das nicht anders. Jede Tarifsteigerung verursacht deshalb regelmäßig Aufwüchse im sechsstelligen Bereich. Es ist verständlich, dass Staatssekretär Salvatore Barbaro zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage darüber treffen wollte, wie die Landesregierung die finanzielle Entwicklung des Staatstheaters in den kommenden Jahren einschätze. Er versicherte aber ausdrücklich, dass das Land auch weiterhin für eine auskömmliche Ausstattung des Hauses eintreten werde.“