Berichten einer vertrauten Person im Umfeld des seit letztem Jahr im Iran inhaftierten und zum Tode verurteilten iranischen Dissidenten Shoaib Mirbaluchzehi Rigi zufolge, wurde dieser am 03. Juni von Beamten des Zahedan-Gefängnisses körperlich stark misshandelt. Hierbei soll Shoaib schwere Kopfverletzungen davongetragen haben, wodurch dieser nun in Lebensgefahr schwebt. „Gefängnisbeamte holten Shoaib aus der Station 9 und schlugen ihn so heftig, dass sein Kopf einen Bruch erlitt“, so die Quelle.
Die SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende Sabine Bätzing-Lichtenthäler verurteilt dies auf das Schärfste und fordert daher erneut die Freilassung und schnelle medizinische Behandlung des jungen Iraners. „Angesichts der neuen Informationen über die schweren Kopfverletzungen von Shoaib erhöht sich die Dringlichkeit, sein Leben zu schützen und erneut seine sofortige Freilassung zu fordern“, so Bätzing-Lichtenthäler.
Seit Ende Dezember 2022 hat Sabine Bätzing-Lichtenthäler für den friedlichen Demonstranten eine politische Patenschaft übernommen, um die Öffentlichkeit über diesen Fall zu informieren und hatte die iranischen Behörden immer wieder nachdrücklich aufgefordert, Shoaib unverzüglich freizulassen und ihm die medizinische Versorgung zukommen zu lassen, die er dringend benötigt.
„Die Fälle von Menschenrechtsverletzungen im Iran sind alarmierend, gerade das Beispiel von Shoaib zeigt uns doch, welche brutalen und menschenfeindlichen Mittel die Regierung in Teheran einsetzt, um ihre Bürger*Innen zu unterdrücken“, so Bätzing-Lichtenthäler.
Hintergrund:
Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz, hat im Dezember 2022 als Teil des Programms der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) eine politische Patenschaft für den jungen Iraner Shoaib Mirbaluchzehi Rigi übernommen. Die IGFM hat seit 2011 mehr als 200 Patenschaften für gewaltlose politische Gefangene vermittelt, der Fokus liegt derzeit auf dem Iran. Ziel ist es, auf diese Art Öffentlichkeit für die Betroffenen zu erzeugen und deren Freilassung zu erreichen. Vermittelt wurde die politische Patenschaft in diesem Fall durch Behrouz Asadi, Leiter des Hauses der Kulturen und interkulturelle Zusammenarbeit und Kommunikation der Malteser Werke.
Nach Angaben der IGFM und der Organisation „Halwash“, die über Menschenrechtsverletzungen in Sistan und Belutschistan berichtet, wurde gegen den 18-jährigen Demonstranten Shoaib Mirbaluchzehi Rigi am 19. Dezember ein Todesurteil verhängt. Der Teenager wurde demnach zuvor verhaftet, verschleppt und es gibt Berichte über schwere Folter und schwere Blutergüsse am Körper. Das Recht auf Zugang zu einem Anwalt soll verwehrt worden sein, das Todesurteil wurde laut Berichten ohne Wissen seiner Familie ausgesprochen. Aktuell soll sich Shoaib Mirbaluchzehi Rigi weiter in Haft befinden.